(15.12.2014, 22:30)icheinfachma schrieb: Womöglich hätte Pollux (tut mir leid falls ich den Namen verwechsle) nicht von natürlichen, sondern von vor der Zeit der Zivilisation typischen Bewegungen schreiben sollen (Er hatte die Menschen in der Steppe erwähnt). Er hätte dann Gehen aus dem Grund gestrichen, dass die Bewegungsform des sportlichen Gehens in dieser Zeit nicht existierte.Ich wollte nicht auf ein sportliches Gehen hinaus, sondern auf ein erkenntnistheoretisch relevantes Gehen. Hominiden, die sich aufgerichtet und auf zwei Beinen bewegen, etablieren ein besonderes Vermögen in diese Richtung. Aber wenn der Tiger kommt, sollte man es nicht beim Gehen belassen. Das wussten auch die Hominiden. Und ich schätze mal, dass du zu dieser Wissensform auch fähig bist. Folglich auch, dass du das Rennen als natürliche Bewegungsform des Menschen auf jenen Zweck in Beziehung zu setzen vermagst, der hier im Raum steht. Und auch, dass es sich bei dem Versuch, zu überleben, um einen Zweck handelt, der mit dem Begriff „Natur“ in Beziehung gesetzt werden kann. Ganz einfach, weil Überlebensstrategien in der Natur vorkommen. Ist das klar genug? Wenn ja, dann ist gut. Mehr sollte auch nicht gesagt werden. Außer vielleicht, dass das Gehen bereits im vorolympischen Programm des Homo sapiens – und der Natur der Sache gemäß- nicht vorhanden war. Ich würde also behaupten, dass man im vorolympischen Programm nicht um die Wette ging. Und auch im antiken Programm nicht vorhanden war.
Man könnte dann über „der Natur der Sache nach“ streiten. Dass es mit ‚Natur’ und natürlichen Bewegungsformen (und dem Horizont der Zwecksetzungen) etwas zu tun hatte, scheint mir klar zu sein. Der unterstellte Interpretationsspielraum bei dieser Annahme ist weder unverständlich, noch unabgegrenzt. Und deshalb muss auch der gute MZ nicht ganz weit ausholen.
Gute Nacht also, Ihr Weitausholer,
mich deucht, die Natur fordert jetzt ihren Tribut. Mal ganz und gar unwissenschaftlich ausgedrückt. Der Steppenjäger hätte mich übrigens auch ohne Wissenschaft verstanden. Also beim ersten Gähnen! Er hatte also schon ein Wissen über die Natur der Müdigkeit. Offensichtlich im Gegensatz zu euch Nasen!
PS: Ich habe nicht das Geringste gegen das sportliche Gehen. Und es stört auch bei Olympia überhaupt niemanden. Im Gegenteil. Ebenso wenig hält es den Betrieb auf. Es ist aber eine Bewegungsform, die, je sportlicher sie ausgeführt wird, von ihrer natürlichen Form abweicht. Aber Mo Farrah gleicht noch dem Steppenjäger - und dessen Bewegungsform. Diese ist natürlich in einem doppelten Sinn. Weil sich so Menschen bewegen, wenn sie sich schnell bewegen wollen. Aber auch, weil diese Bewegung an etwas erinnert, was dem Sport sehr sportrelevant vorausgeht.