[Diak]

https://presseportal.zdf.de/pressemittei...htathletik

Die Ankündigung der ZDF Doku.

Kann jeder und jedem nur sehr empfehlen, die Doku morgen zu schauen. Vielleicht wird dem ein oder anderen dann auch klar, warum selbst der hier im Verlauf ja auch schon genannte "liebevolle Klapps auf den Popo" ein Problem darstellt. Gleichsam wird hoffentlich deutlich, dass es nicht so einfach ist, schwarze Schafe aus dem Verkehr zu ziehen, gleichzeitig es aber mit ein paar Schulungen und Kodexen nicht getan ist, sondern wir insgesamt eine Kultur brauchen, in der Athletinnen und Athleten – egal ob 15 oder 35 – die Sicherheit fühlen, dass sie den Mund aufmachen können, Grenzen ziehen können und vor allem Ernst genommen werden und nicht hören müssen "ist ja nicht soooo schlimm" oder das Gefühl bekommen, dass nichts passiert.

ich möchte diesen Post noch einmal starkmachen. So sehr ich Eure Vorbehalte verstehe, dass z.B. die uns bekannten Fälle aus Leverkusen und Dortmund nicht vorkamen - die Doku ist in sich erst einmal gelungen und verweist auf zentrale Probleme, an die wir alle gemeinsam ran müssen. Vor der Kritik steht aus meiner Sicht zunächst der Dank allen Beteiligten, die den Mut hatten, sich zu äußern oder die Geduld, über einen solchen Zeitraum die Recherche mit allen erheblichen Schwierigkeiten zu leisten.

[Reichtathletik]

Danke, Diak, so sehe ich es auch. Und die Fälle in Saarbrücken hatte das ZDF vermutlich sogar wirklich nicht auf dem Schirm.
Es geht in so einem Format auch nicht darum jeden einzelnen Fall zu deklinieren, sondern das Problem als solches klar zu benennen. Und auch der Sender muss sich rechtlich absichern und die Zeugen ggf Schützen.

Den einzigen Kritikpunkt sehe ich darin dass nicht zumindest abstrakt das Problem skizziert wird, was sich daraus ergibt, dass Grauzonen auch dadurch entstehen, dass legale aber für fast jeden befremdliche Verbindungen ebenfalls seit Jahren bis in hohe Positionen Gang und Gäbe sind und somit die Kultur erschweren

[mariusfast]

Puh die Doku ist wirklich heftig. 

Ich will auf keinen Fall die Täter in den Schutz nehmen!

Möchte nur sagen. Pädophilie ist eine sex. Orientierung oder Krankheit (je nachdem wie man das moralisch normativ auslegen möchte). Aber will nur sagen, dass die Orientierung ja nicht rückgängig gemacht werden kann. Zudem ist Pädophilie auch keine! Straftat. Es benötigt auch in der LA da mehr Aufklärung darüber, sodass diejenigen sich therapeutische Hilfe holen können und wollen und irgendwie einen Weg damit finden können, ohne dass sie straftätig/übergriffig werden und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 

Mir fällt auf. Dort wo etwas verschwiegen wird, passieren die meisten Straftaten. Bspw. in der trad. Kirche ist/war ja Homosexualität ein komplettes No Go. Dennoch passierten dort von Priestern sehr viele Straftaten, die diese sex. Orientierung hatten. Im normalen Leben war es ja auch nicht möglich offiziell das auszuleben mit erwachs. Partnern.

[Reichtathletik]

Puh die Doku ist wirklich heftig. 

Ich will auf keinen Fall die Täter in den Schutz nehmen!

Möchte nur sagen. Pädophilie ist eine sex. Orientierung oder Krankheit (je nachdem wie man das moralisch normativ auslegen möchte). Aber will nur sagen, dass die Orientierung ja nicht rückgängig gemacht werden kann. Zudem ist Pädophilie auch keine! Straftat. Es benötigt auch in der LA da mehr Aufklärung darüber, sodass diejenigen sich therapeutische Hilfe holen können und wollen und irgendwie einen Weg damit finden können, ohne dass sie straftätig/übergriffig werden und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 

Mir fällt auf. Dort wo etwas verschwiegen wird, passieren die meisten Straftaten. Bspw. in der trad. Kirche ist/war ja Homosexualität ein komplettes No Go. Dennoch passierten dort von Priestern sehr viele Straftaten, die diese sex. Orientierung hatten. Im normalen Leben war es ja auch nicht möglich offiziell das auszuleben mit erwachs. Partnern.

Wobei Pädophilie würde ich jetzt mit Kindern verbinden, wir reden hier ja oft von 17/18-jährigen. Also jungen Erwachsenen/Jugendlichen. Ich glaube, dass es hier noch eine Unterscheidung gibt, bin aber psychologisch etc. da nicht geschult.

Was ich aber gerne von dir aufgreifen würde: Genau das ist der Grund, weshalb ich davon sprechen, dass wir nicht nur Schulungen brauchen und PSG-Beauftragte sondern eine andere Kultur! Eine Kultur, in der wir die Selbstbestimmung vn (jungen) Erwachsenen stärken. In der wir Jugendliche ermächtigen, selbstbewusst Grenzen zu ziehen (ob es die Kleidung ist oder wie eng meine Bindung zu Trainern sein soll) ohne dass irgendwer das in Frage stellt, sagt hab dich nicht so" oder relativiert. In der Doku wird ganz klar gesagt: Manche haben gedacht: Wenn ich das nicht mitmache, kann ich den Sport nicht (auf dem Niveau) weitermachen. Und es ist bisweilen der Klapps auf den Popo der gewisse Tabus beginnt zu verschieben. Und deshalb finde ich es auch schwierig, wenn wir so tun, als gehe es nur um den Schutz Minderjähriger. Glaubt irgendjemand wirklich, es ermutigt eine 16-Jährige Grenzen zu ziehen, wenn es als völlig "normal" angesehen wird, das reihenweise angesehene Trainer 10 oder mehr Jahre jüngere Partnerinnen haben, die sie aus dem Athleten-Umfeld "generiert(!)" haben? Wir leben doch in einer Kultur des "hab dich nicht so" – sowohl im Bezug auf sexuelles als auch im Bezug auf die Kontrolle von Körpergewicht, wo ich manchmal auch zweifel, ob die Täter wirklich glauben, das mache sportlich (kurzfristig) besser, oder ob die sportliche Leistung egal ist und abgemagert einfach die sexuelle Vorliebe ist...

[Diak]

Wobei Pädophilie würde ich jetzt mit Kindern verbinden, wir reden hier ja oft von 17/18-jährigen. Also jungen Erwachsenen/Jugendlichen. Ich glaube, dass es hier noch eine Unterscheidung gibt, bin aber psychologisch etc. da nicht geschult.

Richtig, der hier passendere Begriff wäre der der Hebephilie, die wahrscheinlich deutlich häufiger auftritt. 

Ganz wichtig aber: deratige Neigungen können ein Faktor sein, Täter zu werden, weit überwiegend geht es den Tätern aber um Ausübung von Macht.

[Diak]

Im normalen Leben war es ja auch nicht möglich offiziell das auszuleben mit erwachs. Partnern.

es ist nicht belegbar, dass das Zölibat ursächlich für den Missbrauch in der katholischen Kirche ist, wohl aber, dass potentielle Tatpersonen Berufe ergreifen, die ihnen Zugang ermöglichen.

[markus-jonda@gmx.de]

Wobei Pädophilie würde ich jetzt mit Kindern verbinden, wir reden hier ja oft von 17/18-jährigen. Also jungen Erwachsenen/Jugendlichen. Ich glaube, dass es hier noch eine Unterscheidung gibt, bin aber psychologisch etc. da nicht geschult.

Richtig, der hier passendere Begriff wäre der der Hebephilie, die wahrscheinlich deutlich häufiger auftritt. 

Ganz wichtig aber: deratige Neigungen können ein Faktor sein, Täter zu werden, weit überwiegend geht es den Tätern aber um Ausübung von Macht.

Exakt, es geht um ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zwischen Täter und Opfer und um Machtausübung durch den Täter.

[markus-jonda@gmx.de]

In meiner aktiven Zeit als C-bis A-Schüler hatten wir so einen Fall bei uns im Verein (TV-Marbach). Einer unserer Trainer hatte sich damals immer wieder unsittlich Sportskameraden von mir genähert. Privat Videos schauen usw.......

Das kam dann heraus, weil sich ein Junge offenbart hat und das offenbar frühzeitig. Ansonsten bleiben solche Fälle oftmals jahrelang unentdeckt.

[Roy Schmidt]

Hier gehts doch nicht um Pädophilie sondern um reine Machtausübung.
Die sexuelle Schiene ist ja nur die Spitze des Eisbergs und findet an sovielen Stellen durch unterschiedlichste Manipulation statt. Die Doku ist ein guter Anfang sber hoffentlich auch nicht der Schlusspunkt.

[Reichtathletik]

Hier gehts doch nicht um Pädophilie sondern um reine Machtausübung.
Die sexuelle Schiene ist ja nur die Spitze des Eisbergs und findet an sovielen Stellen durch unterschiedlichste Manipulation statt. Die Doku ist ein guter Anfang sber hoffentlich auch nicht der Schlusspunkt.

Die sexuelle Schiene ist vermutlich die schlimmste von allen, wir haben aber auch sehr viel psychischen Druck und andere Formen der Manipulation, beispielsweise beim Blick auf Körpergewicht, Medikamente usw.

Ich Frage mich wie viel Unheil verhindert werden könnte wenn in Vereinen oder Verbänden Argumente wie "wir haben ja sonst keinen Trainer für die Gruppe/Disziplin", "aber die Erfolge geben ihm/ihr Recht" etc. keine wären.
Wir brauchen da insgesamt auf allen Ebenen mehr klare Kante.