[frontrunner800]

Das ist leider genau das was das Risiko war. Sollte koko NOP verlassen? Oder kann NOP es schaffen sich glaubhaft von salazar zu lösen ohne das Leute glauben er macht das im Hintergrund doch weiter?

Die Lage ist also teilweise bei bestimmten Substanzen so, dass die Dosis das Gift bzw. einen positiven Befund im Sinne der Dopingbestimmungen macht. Das verleitet mit Sicherheit dazu, dass einige (viele?) diese Grenzwerte ausbalancieren oder grenzwertig darunter bleiben. Das geht nur mit einem wissenschaftlichen, finanziell gut bestückten Team. Man muss dann feststellen, dass bestimmte Substanzen in geringen Mengen erlaubt sind. Ich kann mich an einen offiziellen Vrtrag vor Jahren erinnern, dass es bestimmte Antibabypillen gibt, die damals einen bestimmten, sehr hohen Wert hatten und diese Kenntnisse in bestimmten Kreisen sehr bekannt waren. Ich kannte diese Wirkung und die Pillenfabrikate gar nicht. 

Russland wird in jeder Form sofort suspendiert, andere nicht minder verdächtige dopende Staaten werden nicht flächendeckend belangt. 

Gertrud



Das ist natürlich krass unfair. So sehr ich Coe als Athlet verehre, ist er bekanntermaßen ein Russenhasser ...

[krzom]

Naja, man hat Russland viele Jahre mit Samthandschuhen angefasst. Die Suspendierung war überfällig. Außerdem ist es immer noch ein Unterschied, ob ein Staat Doping von oben verordnet oder eine Firma im eigenen Interesse damit Geld macht. In jedem Falle stellen sich die Täter danach immer als Opfer dar. Die Blöden sind die Athleten, die mit den späteren Gesundheitsschäden leben müssen. Der Öffentlichkeit dagegen kann man höchstens Naivität vorwerfen, denn wer wissen will, wie das Ganze läuft, kann es selbstverständlich mit etwas Recherche erfahren.

[dominikk85]

Bei russland kommt allerdings dazu das man nicht nur massiv gedopt hat, sondern auch noch aktiv Proben verschwinden lassen hat, Leute bedroht hat etc. Es stimmt sicher das man bei Russland vielleicht etwas überreagiert, aber das was das Fass zum Überlaufen bringen ließ war halt das verschwinden lassen von Proben unter Eindringen in das Doping Labor dort. Das war zwar im wintersport und hatte mit der LA nichts zu tun, aber man musste bei so "gewerbsmäßigen Betrug" auch annehmen das es anderswo ebenfalls passiert.

insofern war es in Russland nicht nur das Doping sondern vor allem auch der Umgang damit unter Einmischung des großen Führers himself.

[Jo498]

Ich vermute mal, dass erstmal auf Zeit gespielt werden wird. Salazar geht in die nächste juristische Runde. Nike wird NOP nicht sofort fallenlassen, aber vielleicht wegen der Sperre Al Sal nun die offizielle Leitung abgeben lassen. (Also genau das, was sie eher freiwillig hätten machen sollen.) Frage ist, was die einzelnen Athleten machen. Wie sehen ihre Verträge aus, mit Nike oder spezfisch als NOP-Mitglieder? Wie schätzt man die negative Publicity ein? Klosterhalfen ist als zweitneuestes Mitglied vermutlich noch in einer besseren Situation als einige andere; sie könnte sicher problemlos zurück zu Leverkusen/Weiss. Wird der DLV hier Druck ausüben? (Bezweifle ich eher, mit Nike wollen sie es sich auch nicht verderben.) Vermute daher auch, dass hier nichts überstürzt werden wird.
(Hassan hat schon ein statement abgeben lassen, ist auf let's run verlinkt).

[Atanvarno]

Die "Verteidigungslinie" der Julian-Athleten scheint darauf hinauszulaufen, dass Salazar nichts mit ihrem Training zu tun hatte
https://www.instagram.com/p/B3FOMguBHrb/

[Jo498]

Die Vorwürfe sind halt extrem dürftig (verglichen mit den "Bomben", die man hätte erwarten können) und die Tatbestände liegen ca. 7-10 Jahre zurück. Kein einziger noch aktiver NOP-Athlet mit evtl. Ausnahme Rupps kann in Verbindung mit den vorgeworfenen Praktiken gebracht werden.  Weil das so dünn und so lange her ist, wird ein offizielles Vorgehen gegen weitere NOP-Mitarbeiter und Athleten, die erst später dazukamen, kaum möglich sein.
Das schlechte Licht bleibt natürlich, aber Julian kann vermutlich geltend machen, dass, als er dazustieß, die Vorwürfe noch nicht bestanden oder so dünn waren, dass man nichts darauf geben musste. Und dass zu seiner Zeit und mit seinem Wissen natürlich keine Ausnahmerezepte erschlichen wurden etc. Alberto selber kann behaupten, dass er aus den damaligen Fehlern gelernt hat und danach noch genauer im Rahmen des erlaubten geblieben wäre - zwar nicht besonders glaubwürdig, aber kaum zu widerlegen.

Wie schon gesagt, stimmt hier irgendwas nicht zusammen. Die letzlich schwachen "technicalities" (zu hohe Infusionsmenge einer erlaubten Substanz pro Zeit, gehts noch dünner?) und der nette Ton (wollte nichts Böses...) passen nicht zu dem relativ harten Urteil.

[Küstenkrebs]

Die "Verteidigungslinie" der Julian-Athleten scheint darauf hinauszulaufen, dass Salazar nichts mit ihrem Training zu tun hatte
https://www.instagram.com/p/B3FOMguBHrb/


Es kann natürlich total überinterpretiert sein, wenn ich spekuliere, dass Klosterhalfen von Beginn an Wert auf die Tatsache legte, wer ihr Trainer ist und dies damals bereits in ihrem ersten IG-NOP-Post darstellte:

https://www.instagram.com/p/Brk2xonAE6M/

Julian hat es einige Male mehr bei ihr auf IG geschafft, Weis davor nie. Kann auch sein, das Julian einfach interessanter war als ein altbekannter Ex-Jungend-Trainer.

[vedo]

Das schlechte Licht bleibt natürlich, aber Julian kann vermutlich geltend machen, dass, als er dazustieß, die Vorwürfe noch nicht bestanden oder so dünn waren, dass man nichts darauf geben musste. Und dass zu seiner Zeit und mit seinem Wissen natürlich keine Ausnahmerezepte erschlichen wurden etc. Alberto selber kann behaupten, dass er aus den damaligen Fehlern gelernt hat und danach noch genauer im Rahmen des erlaubten geblieben wäre - zwar nicht besonders glaubwürdig, aber kaum zu widerlegen.

Wie schon gesagt, stimmt hier irgendwas nicht zusammen. Die letzlich schwachen "technicalities" (zu hohe Infusionsmenge einer erlaubten Substanz pro Zeit, gehts noch dünner?) und der nette Ton (wollte nichts Böses...) passen nicht zu dem relativ harten Urteil.

Natürlich wird man jetzt ganz großen Wert darauf legen so zu tun, als ob Salazar und Julien gar nichts miteinander zu tun hatten, letztendlich ist das aber doch Quatsch. Julien war seit 2012 beim NOP, d.h. drei Jahre vor den ProPublica/BBC-Recherchen und immer gut mit Salazar. Für den kurzen Zeitraum, als Schumacher und Salazar unter dem NOP-Dach gecoacht haben, konnte man wohl noch gut geltend machen, dass das praktisch zwei komplett nebeneinander arbeitende Gruppen waren (nicht umsonst hat das dann ja nicht lange geklappt), aber Salazar und Julien waren immer ein Team (dazu findet man bestimmt auch noch Interviewaussagen). Scheinbar hat sich Salazar aber intern bereit erklärt, dass man ihn jetzt erst mal ein bisschen abschießt, anders kann man den Post von Engels nicht erklären. Hätte nur noch der Hinweis gefehlt, dass Salazar nur ab und zu die Stoppuhr gehalten hat.

[Atanvarno]

dass Salazar nur ab und zu die Stoppuhr gehalten hat.

Absicht? (https://www.theguardian.com/sport/2016/j...-athletics)

[vedo]

dass Salazar nur ab und zu die Stoppuhr gehalten hat.

Absicht? (https://www.theguardian.com/sport/2016/j...-athletics)

‌Salazar ist übrigens auch nur so ein Fan, der nach Fotos mit seinen Idolen fragt: https://www.instagram.com/p/ByhEYXFBZKq/