22.08.2018, 09:55
Ja, es sind m.E. drei Punkte, die beim alten Normensystem oft beklagt wurden, durch die Rangliste mindestens abgemildert worden:
1. Die "Jagd" nach einer Norm an der Leistungsgrenze des Sportlers, bei der ihm "knapp daneben" nichts hilft (z.B. diesmal den dt. Langhürdenläuferinnen)
2. Die Diskrepanz zwischen sehr guten Ergebnissen bei bestimmten Meetings, die oft Normerfüllung bedeuten, aber kaum, besonders nicht beim Höhepunkt reproduziert werden können (wie die notorischen Sprung-, teils auch Wurf- und Sprintergebnisse).
3. Die Relevanz einer einzelnen besseren Leistung für den Nominierungsvorzug gegenüber einem stabileren Athleten, dem die eine Spitzenleistung fehlt (z.B. Dattke vs. Tanner, die ein einziges Mal besser war und bei einem kumulativen Ranking klar schwächer eingeordnet worden wäre).
Den Vorteil des schon Etablierten ggü. dem Newcomer kann man unterschiedlich bewerten. Der Etablierte hat sich seinen Rang ja ehrlich erarbeitet und erhält etwas mehr "Luft", weil er ein wenig von den Lorbeeren zumindest der letzten Saison zehren kann. Krause hätte bspw. wohl eine nahezu komplette Auszeit nehmen können, nachdem der Saisoneinstieg misslang und wäre dennoch klar qualifiziert gewesen, weil sie 2017 so gut war.
Ebenso sehe ich es nicht als reinen Nachteil, dass sich zB Mittel/Langstreckenläufer eher auf eine Strecke fokussieren müssen (bzw. eben insgesamt häufig genug auf den in Frage kommenden Strecken starten). Hätte Tesfaye das seit Frühjahr getan, wäre er vielleicht auch besser gewesen. Es wird auch gemildert dadurch, dass bei den 10000m nur ein Wert nötig ist, der zweite kann 5000m sein (und bei 5000m reichen zwei + 3000m ggf. Halle). Ganz abgesehen davon, dass dieses Luxus-Problem nur für sehr wenige dt. Athleten auf WM/OS-Niveau überhaupt relevant wird.
Einen Nachteil hat ein Verletzter/Wiedereinsteiger, der nicht schnell genug die 5 oder 3 starken Leistungen zusammenbringt. Aber bei kürzeren Ausfällen (und bei Mehrkampf und Marathon) wird sogar das eher gemildert, weil man oft durch die Leistungen der Vorsaison noch hoch genug auf der Liste stünde. Und es wird sicher auch Fälle geben, in denen ein Wiedereinsteiger einen Vorteil dadurch hat, dass er eher 3-5 gute als ein herausragendes Ergebnis schafft.
1. Die "Jagd" nach einer Norm an der Leistungsgrenze des Sportlers, bei der ihm "knapp daneben" nichts hilft (z.B. diesmal den dt. Langhürdenläuferinnen)
2. Die Diskrepanz zwischen sehr guten Ergebnissen bei bestimmten Meetings, die oft Normerfüllung bedeuten, aber kaum, besonders nicht beim Höhepunkt reproduziert werden können (wie die notorischen Sprung-, teils auch Wurf- und Sprintergebnisse).
3. Die Relevanz einer einzelnen besseren Leistung für den Nominierungsvorzug gegenüber einem stabileren Athleten, dem die eine Spitzenleistung fehlt (z.B. Dattke vs. Tanner, die ein einziges Mal besser war und bei einem kumulativen Ranking klar schwächer eingeordnet worden wäre).
Den Vorteil des schon Etablierten ggü. dem Newcomer kann man unterschiedlich bewerten. Der Etablierte hat sich seinen Rang ja ehrlich erarbeitet und erhält etwas mehr "Luft", weil er ein wenig von den Lorbeeren zumindest der letzten Saison zehren kann. Krause hätte bspw. wohl eine nahezu komplette Auszeit nehmen können, nachdem der Saisoneinstieg misslang und wäre dennoch klar qualifiziert gewesen, weil sie 2017 so gut war.
Ebenso sehe ich es nicht als reinen Nachteil, dass sich zB Mittel/Langstreckenläufer eher auf eine Strecke fokussieren müssen (bzw. eben insgesamt häufig genug auf den in Frage kommenden Strecken starten). Hätte Tesfaye das seit Frühjahr getan, wäre er vielleicht auch besser gewesen. Es wird auch gemildert dadurch, dass bei den 10000m nur ein Wert nötig ist, der zweite kann 5000m sein (und bei 5000m reichen zwei + 3000m ggf. Halle). Ganz abgesehen davon, dass dieses Luxus-Problem nur für sehr wenige dt. Athleten auf WM/OS-Niveau überhaupt relevant wird.
Einen Nachteil hat ein Verletzter/Wiedereinsteiger, der nicht schnell genug die 5 oder 3 starken Leistungen zusammenbringt. Aber bei kürzeren Ausfällen (und bei Mehrkampf und Marathon) wird sogar das eher gemildert, weil man oft durch die Leistungen der Vorsaison noch hoch genug auf der Liste stünde. Und es wird sicher auch Fälle geben, in denen ein Wiedereinsteiger einen Vorteil dadurch hat, dass er eher 3-5 gute als ein herausragendes Ergebnis schafft.