09.06.2019, 09:29
(09.06.2019, 08:17)Gertrud schrieb:man sollte sicher nicht alle ins Team zwingen und mancher benötigt auch individuelle 1 zu 1 Betreuung und sehr genau abgestimmte Programme, aber es gibt auch sehr erfolgreiche Gruppen wie z.b die smith Gruppe Ende der 90er mit vielen Weltklasse Sprintern wie ato boldon, Mo greene, inger miller.(09.06.2019, 06:24)lor-olli schrieb: Abseits der Dopingdiskussion muss man aber auch feststellen, dass Klosterhalfen in D in einer eigenen Liga läuft, trainingstechnisch ist das dann eher einsam. Der Schritt Richtung NOP ist auch ein Schritt in eine Richtung der hierzulande nicht möglich ist > eine Trainingsgruppe auf einem ähnliche hohen Niveau trainiert auch die psychologischen Momente. Die häufigeren Rennen ohne eindeutige Favoritenstellung erlauben auch ein Mitlaufen und nicht nur ein Davonlaufen, dass macht schon einen qualitativen Unterschied.
Es hat alles auch mit Individualität zu tun. Von Wilson Kipketer unter Slavomir Nowak war bekannt, dass er allein trainiert und kaum Höhen-TL durchgeführt hat. Er hat aber in seiner Jugend über 2000m hoch gewohnt. Wenn andere im Training zugeschaut haben, sind sie auf ein anderes Gelände gegangen. Er hat relativ unbeobachtet jeweils trainiert. Das habe ich mal irgendwo gelesen. Es ist wichtig, dass die jeweilige Individualität entsprechend unterstützt und zum Erfolg geführt wird. Hier wird jede Individualität auf das Regime zugeschnitten. Das ist der große Fehler in unserem System.
Wenn diese Maßnahme bei KK dazu beiträgt, aus einem bestimmten Kokon hinauszutreten und zum Erfolg zu führen, hat sie alles richtig gemacht. Ihrer Persönlichkeitsentwicklung kann eine solche Maßnahme bei ihrer introvertiert wirkenden Art guttun und trägt hoffentlich auch zur Leistungsentwicklung bei.
Bei solchen Teams stimmt von vorneherein vor allem das orthopädische Programm, was ich in läuferischen Disziplinen für äußerst wichtig halte. Auch unsere Großvereine haben diesen ausgeprägten Service nicht immer und erkennen auch das Potential einiger Trainer in der Hinsicht nicht. Sie lassen lieber teammäßig "wurschteln". Wenn ich könnte, würde ich ganz anders und sicherlich überzeugend kanalisieren. Wir haben an den Hebeln der Macht in den Großvereinen und Verbänden nicht immer die richtigen Funktionäre sitzen. Zum maximalen und optimalen Erfolg gehört oft der Durchblick vor allem in orthopädischer Hinsicht an der Basis.
Wer traut sich denn heute noch, meine Thesen z.B. öffentlich zu benennen. Man hat Angst, Nachteile zu haben. Ich habe in einem Fall bei einem Zehnkampftrainer diese Dinge hautnah mitbekommen und auch den temporären Abstieg aufgrund dieser Tatsache vorausgesagt. Es waren verlorene Jahre. Ich würde niemals eine so wertvolle Zeit opfern - niemals!!! Man unterliegt dann natürlich der Gefahr, nie wieder Athleten aus dem gehobenen Segment zu bekommen; aber ist es mein Nachteil?
Sebastian Weiß hat sicherlich im läuferischen Bereich vieles bei KK richtig gemacht. Im orthopädischen Bereich sollte man ihm entsprechende Hilfe zukommen lassen. Er ist aus meiner Sicht bereit, auf dem Gebiet dazuzulernen. Er ist wissbegierig. Es gehört dazu, die Weichen richtig zu stellen. Mein Kopf ist voller Ideen.
Mich möchten einige an der Schnittstelle Theorie - Praxis nutzen, teilweise auch für mein Empfinden ausnutzen und benutzen. Da möchte ich aber nicht "verbraten" werden. Ich möchte nur einmal noch ein Riesentalent mit dem absoluten Willen zur Spitze gesund im Einklang miteinander und in meinem Team dual erfolgreich mit dem Sinn für das Detail führen.
Gertrud
gerade boldon und greene schienen da viel Spaß zu haben und haben sich gegenseitig angetrieben, manche Athleten würden bei einsamem einzeltraining und intensiver 1 zu 1 Betreuung einen Koller bekommen, genau wie mancher alleine zuhause im Home Office eingeht.
Team ist kein Rezept für jeden, aber genauso mag nicht jeder einzelbetreuung und Isolation.