06.08.2019, 21:27
Ich habe nicht geschrieben, dass die Staatsanwälte nicht ermitteln würden, das habe ich auch mitbekommen. Der rechtsstaatliche Weg muss auch eingehalten werden, bis zu einer Verurteilung wird es also noch eine Weile dauern. Mich stört aber massiv, dass Athleten, bei denen es offensichtlich durch Aussagen ihres Dopingarztes und Blutbeutel wasserdichte Hinweise auf Doping gibt, nicht gesperrt worden sind, wahrscheinlich sogar weiter antreten und ihre ergaunerten Medaillen ehrlichen Sportlern vorenthalten werden. Es wurde also ganz offensichtlich entschieden, den Anti-Doping-Kampf hier (vorübergehend?) ins Leere laufen zu lassen. Denn dafür braucht es keine wasserdichten Beweise: Gesperrt wird sonst zu Recht schon, wer ein paar mal nicht angetroffen wird, was für eine Verurteilung vor Gericht nicht einmal ansatzweise als Beweis eines Dopingvergehens ausreichen würde. Für die nicht ausgesprochenen Sperren gibt es bis heute keine Erklärung und nicht einmal den Hauch einer Nachfrage der Dopingredaktion, die bei ausländischen Sportlern sonst alle Hebel in Bewegung setzt. Vielleicht gibt es ja eine nachvollziehbare Erklärung, aber nicht mal die wurde gegeben. Die ausländischen Doper sind sehr schnell bekannt geworden, die restlichen überführten Athleten dürften vermutlich Deutsche sein. Da gerate ich halt ein bisschen ins Grübeln...