(24.08.2021, 14:03)dominikk85 schrieb: Ich bin mir nicht so sicher ob das mit knapp so ideal ist. Klar, der OS ist ein gigantischer Erfolg und Gold ist Gold, aber imo war das mehr ein Sieg des willens und des Kopfes, eigentlich hat sie in den letzten beiden Jahren nicht mehr die Leistung von 2019 gebracht sowohl was konstanz beim Anlauf angeht noch was die absolute top Leistung angeht.
Klar sie kann natürlich sagen "was wollte ihr eigentlich, ich ja wm und OS gewonnen und muss niemandem mehr etwas beweisen" und das stimmt natürlich auch, aber wenn sie wirklich den DR von Drechsler ernsthaft attackieren will wovon sie ja öfter geredet hat weiß ich nicht ob knapp da der richtige ist, denn mit konstant 6,70-6,80 mit ausreißern auf 7m wird das wohl nicht klappen, dafür müsste sie wie 2019 7,10+m am Fließband abliefern.
Wenn man analysiert, sollte man das nur an den Fakten tun. Der Olympiasieg ist eine gigantische Sache. Das muss man anerkennen; aber man sollte auch mal Ross und Reiter des Erfolges nennen. Das ist nun nicht Uli Knapp alleine. Er ist auch Nutznießer der überragenden Vorarbeit von R. Weber. Ich nehme an, dass ich in der Hinsicht richtig liege. Sie hatte bei der WM in Doha eine noch bessere Form als in Tokio. Die Unsicherheit im Anlauf, das Brett zu treffen, besteht weiterhin. Die Grundschnelligkeit ist eher rückläufig gegenüber Doha. Die drei Sprünge in Leverkusen haben mir von der Sicherheit her gefallen. Anscheinend fühlt sie sich bei Uli Knapp wohl. Das ist doch in Ordnung. Es gibt für mich immer drei Dinge, die passen sollten: Wohlfühlfaktor, fachliche Kompetenz in der Disziplin und Zubringern und fachliche strukturelle Kompetenz zur Verletzungsprophylaxe. Ich stimme in der Verletzungsprophylaxe und in einigen Kraftübungen mit Uli Knapp nicht in allem überein. Die Rückenprobleme kommen nicht von ungefähr. Jede/r kann aber seinen eigenen Weg gehen.
Eine Moguenara hat sicherlich auch die physischen Fähigkeiten einer Malaika Mihambo; aber wahrscheinlich nicht die psychischen. Zudem hat es auch ein Uli Knapp nicht geschafft, ihr einen halbwegs guten Anlauf in all den Jahren beizubringen. Ob es irgendeinem Trainer bei ihr gelingen könnte, kann ich von hier aus nicht beurteilen.
Sicherlich ist eine Malaika Mihambo ein mentales Juwel, das es nicht am Fließband gibt. Diese Fähigkeit ist einfach überragend!!! Über eine solche "Abgebrühtheit" (Ich nenne es mal despektierlich vor der Konkurrenz so! ) verfügen nur sehr wenige Athletinnen. Das ist aus meiner Sicht wahrscheinlich eher eine Sache der Erziehung und ihrer eigenen Einstellung. Sie ist ein Mensch, der im Stress spielen und denken kann. Beate Peters war in ihrer Leistungsklasse ähnlich "kaltschnäuzig". Ein Daley Thompson verfügte auch über ungeheure Fähigkeiten auf dem Gebiet. Diese Menschen haben eben eine sehr hohe emotionale Intelligenz, die einfach "Bäume versetzen" kann.
Der DLV sollte nicht hadern, wenn Athleten im Ausland trainieren wollen. Ob sie nun ins Ausland gehen oder der DLV Trainer aus dem Ausland einstellt wie z.B. den 400m-Trainer vor einigen Jahren im Sprintbereich, bleibt eigentlich gleich. Fakt ist, dass Pinto in Deutschland gute Ergebnisse bei Prange erzielt hat. Fakt ist, dass Gina Lückenkemper nicht die beste Form wie bei Uli Kunst hatte. Fakt ist, dass Konstanze Klosterhalfen nach wie vor strukturell immer noch Probleme hatte. Nur das Ausland macht noch keinen Meister. Es muss sich schon um eine bessere Qualität handeln, wenn man das Ausland vorzieht.
Wenn ich Malaika Mihambo wäre, würde ich nur zu bestimmten Trainern mit absolutem Format in die USA wechseln. Dann wäre der WR in Gefahr. Ich könnte mir auch eine Person in Deutschland vorstellen, die imstande wäre, den Anlauf passend zu machen. (Ich meine nicht mich! ). Auch eine Yulimar Rojas kann Weitsprung-WR springen. Ein Doppelstart kam für sie wegen der Enge der Wettkämpfe in Tokio nicht in Frage und weil sie wohl den WR im Dreisprung vorgezogen hat. Ich glaube nicht, dass sich ein Pedroso die Konkurrenz ins Team holt?!
Gertrud