(13.03.2022, 18:50)Diak schrieb: ach Leute... Gertrud hat Euch teilhaben lassen und Einblicke in den Topbereich gewährt, die den meisten hier sonst verborgen bleiben. Es war ein ambitioniertes Projekt und hat aus diversen Gründen nicht zu dem langfristigen Erfolg geführt, den sich alle erhofft haben. Lasst doch einfach mal Gertruds Darstellung hier so stehen und sie in Ruhe. Wem nützen Unterstellungen und Häme und habt ihr sonst nichts zu tun?
Lieber Diak,
bei einigen rufen sehr gute Trainerergebnisse Hochtung vor allem in meiner gesunden Statistik hervor, bei einigen allerdings auch Neid. Es gibt Trainer, die trotz eigener Erfolge in fortgeschrittenem Alter immer mehr zu hässlichen Neidgefühlen neigen und belächelt werden, weil sie selbst in ihren eigenen Disziplinen als Trainer nicht über Bezirksebene hinausgekommen sind. Ich hatte immer höhere Ziele, die ich auch bei einsichtigen AuA immer erreicht habe. Ich habe immer stark zwischen Breitensport LA und Leistungssport LA unterschieden. Jeder Bereich hat meine Wertschätzung. Ich habe mich für die absolute Spitze entschieden und das von unten nach oben.
Es gibt übrigens unterschiedliche Arten von Intelligenz: praktische Intelligenz, emotionale, wissenschaftliche ... Nicht die/der Athlet/in mit dem besten Abitur und dem besten genetischen Potential wird Olympiasieger/in. Ein Usain Bolt, ein Karsten Warholm haben ganz andere Fähigkeiten. Man muss schon lernen, entsprechend differenzieren zu können. Manchmal kann schulische Intelligenz sogar sehr störend sein, wenn sie im Trainingsprozess verzögern und gut durchdachte Trainingspläne auf den Kopf stellen.
Die Trainer werden auf Dauer am besten sein, die permanente Fortbildung vor allem hinsichtlich Verletzungspophylaxe betreiben. Das habe ich bis zur Perfektion behandelt, ebenso mein technisches Verständnis, das mich heute in ganz kurzer Zeit Übungen auf den Leib schneidern lässt. Wenn solche Dinge im Team nicht beachtet werden und meine Toleranzgrenze überschritten wird, gehe ich heute von Bord, weil meine Gesundheit das einfach nicht mehr verkraftet und ich keine drohenden Verletzungen auf meine Kappe nehmen möchte. Nichts anderes habe ich getan.
Ich bin vor Ort ganz exakt in Bewegungsausführungen, die im Braun-Team immer von allen beachtet und auch gelebt wurden. Auch Jolles und Utes Statistik waren lupenrein. Ich bin nun einmal sehr angeschlagen und fühle mich in harmonischen, einsichtigen Bereichen sehr wohl. Wenn Personen das hier despektierlich und vollkommen jenseits von guter Erziehung behandeln, hat man keine Möglichkeit mehr, mein funktionelles anatomisches Wissen zu erfahren. Es gibt keinen Monat, in dem ich nicht Neues integriere. Ich hatte gerade in der letzten Woche noch eine Anfrage eines Mehrkampftrainers, der mich bat, ein Programm aus meiner Sammlung für einen Bekannten zu erstellen. Das mache ich nicht in Fernbedienung. Ich arbeite schon sehr seriös.
Wo es mit mir keinen Verhandlungsspielraum bei ansonsten großer Toleranz für lernwillige AuA gibt, ist der Bereich verletzungsträchtiger Übungen. Da hatte ich früher hervorragende Cotrainer in Ute Thimm und Jolle Busse. Die Kooperation war wegen meiner permanenten Anwesenheit und dem guten Background meiner Cotrainer fantastisch. Ich selbst habe einen hervorragenden Fachkreis im Laufe der Jahre um mich gesammelt, in dem ich mich bewege. Wir lernen permanent voneinander. Wenn man meint, dass man nur hervorragendes Wissen mit Titeln aufbauen kann, sollte sich öfter mal Abenteuer Diagnose anschauen.
Außerdem war mein Ruf immer ein sehr guter, wenn ich langfristig etwas aufbauen konnte:
https://www.nrwision.de/mediathek/guck-m...rt-180206/
Ich halte Alnes, den Trainer von Warholm, für einen absoluten Spitzenmann in seiner Philosophie. Mir fiel eine schlechte orthopädische Variante auf, die er aber im letzten Jahr korrigiert hat. Ich sah seine Achillessehne unter Stress.
Ausschnitte aus seiner Philosophie:
Ich hatte eine vernünftige Hypothese: Wir müssen aufhören, uns zu wundern, dass diejenigen, die am schnellsten laufen, Rennen gewinnen.
Ich denke, dass das Training dem Sportler angepasst werden muss. Es ist sehr schnell, dass Sie sagen "es ist ein gutes Training". Aber es ist sehr selten, dass es so etwas wie "schlechtes Training" gibt. Wenn Sie "gutes Training" sagen, müssen Sie nach wem und wann fragen. Worüber Sie sich Gedanken machen sollten, ist, ob das Training gut ist.-
Wir trainieren ziemlich viel. Das ist klug. Viele Leute sprechen davon, intelligent zu trainieren. Ich fürchte, viele Leute meinen wenig, wenn sie klug sagen. Ich glaube nicht, dass es klug ist, ein wenig Sport zu treiben.
Vielleicht sollten wir uns mehr darum kümmern, wozu das Training führt, als was wir trainiert haben und wie viel wir trainiert haben.- Bei 400 Meter Hürden versuche ich, einfach zu denken. Das Erste ist, dass Sie die Fähigkeit haben müssen, schnell eine Runde ohne Hürden zu laufen. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, laufen Sie nicht schneller, wenn Hürden gesetzt werden. Das ist der erste Punkt. Der zweite Punkt ist, dass Sie so wenig Zeit wie möglich verlieren müssen, weil Sie Absicherungen gesetzt haben. Damit der Unterschied zwischen Sprinten mit und ohne Hürden möglichst gering ist. Es wird technisch gemessen.
Nach zwei Besuchen in Ulsteinvik stellte der Goldtrainer fest, dass Warholm und seine Familie die gleichen Werte hatten wie er. Sie waren bodenständige Menschen. Alnes wusste schon früh, dass er dieses Projekt realisieren wollte.
Wir müssen uns bewusst sein, dass dies ein Gensport ist. Wenn Sie diese Voraussetzungen nicht haben, sollten Sie meiner Meinung nach eine andere Sportart als Leichtathletik wählen.
Verzeiht mir, wenn ich immer die Vorstellung eines solchen Teams hatte! Man kann nicht mit jede/m/r AUA erreichen, was Alnes und Warholm erreicht haben. Das soll´s von meiner Seite zu dem Thema auch gewesen sein. Ich antworte auf Artikel hier "unter der Gürtellinie" nicht!!!
Gertrud