(14.03.2022, 13:14)MErunsThis schrieb:Zitat:Wenn Sie diese Voraussetzungen nicht haben, sollten Sie meiner Meinung nach eine andere Sportart als Leichtathletik wählen.Bitte verzeiht mir, wenn mein Kommentar hier nicht ganz passt, weil es in diesem Thread um Hochleistungssport geht. Ich muss das einfach mal loswerden, denn das erzeugt bei mir schon lange ein großes Unwohlsein mit der Leichtathletik.
Die Meinung, dass nur Toptalente zählen, begegnet mir nur in Deutschland: hier im Forum, in DLV-Büchern und selbst auf der niedrigen Trainerebene, auf der ich tätig bin. Im englischsprachigen Internet wirkt Leichtathletik viel lebendiger. Da gilt die Deviese "nicht jeder kann der Schnellste sein, aber jeder kann schneller werden".
Das macht aus der Leichtathletik auch keinen Breitensport! Letztlich ist das sogar leistungsbezogener. Da würde auch um einen Kreismeistertitel hart gefightet, egal mit welcher Zeit der weggeht. Hier sagt man sich, solange ich nicht XY laufen kann, trete ich gar nicht erst an. Das machen andere Sportarten doch auch nicht. Man gibt alles und zwar in der Liga, die dem eigenen Leistungsniveau entspricht. Ist das nicht Sportsgeist?
Sie dürfen und können mir ruhig in einer akzeptablen Form widersprechen. Es ist das Auge des Trainers, auch versteckte Talente zu erkennen. Nicht der Frühentwickler bleibt der Beste. Ein Ingo Schultz wurde erst sehr spät entdeckt.
Ich habe mich z.B. getraut, Steffi Storp in den Kaderkreis zu nehmen, als sie in der Qualifikation bei DJM kläglich scheiterte. Man sollte "ungeschliffene Diamanten" erkennen. Irgendwann muss aber Qualität ins Training bringen, das den Kreis dann sicherlich einschränkt. Soll ich meine Kraft für viele mittelmäßige Athletinnen zur Verfügung stellen und den guten Athletinnen die Zeit vorenthalten? Ich brauche z.B. für eine Sabine Braun auf Dauer nicht etliche Athleten daneben. Man muss natürlich alle Fähigkeiten testen, nicht nur die anthropometrischen Maße. Ich habe auch mein Zeitlimit für mein eigenes Leben.
Sie müssen auch nicht meinen Weg gehen!!! Machen Sie bitte Ihre Erfahrungen! Ich akzeptiere Vielfalt. Das ist mein Weg, sicherlich auch der von Alnes und Papa Ingebrigtsen. Es führen viele Wege nach Rom; nur hinsichtlich vulnerabler Übungen kenne ich keine Akzeptanz und Toleranz. Das habe ich auch bei SuS im Gymnasium so gehalten. Fürsorge und Verantwortung in dem Bereich waren mir immer wichtig, erst recht bei stark vorgeschädigten Athletinnen auf des Messers Schneide!!!...
Gertrud