31.12.2014, 14:40
(31.12.2014, 12:53)Diskusmann schrieb: Uiiiih, zum Jahresausklang noch einige "Klopper"...Und weil wir so schön dabei sind, leichtathletische Disziplinen evolutionsgeschichtlich zu beleuchten, gehört natürlich auf der Sprung auf den Prüfstand.
Weitsprung ist absolut nachvollziehbar, er gleicht dem Sprung über einen Graben oder einen Abgrund. Aber die anderen Sprungdisziplinen? Dreisprung ist etwas höchst artifizielles. Man könnte natürlich sagen, dass er für drei Abgründe in fixem Abstand direkt hintereinander steht, aber bitteschön... Noch schlimmer ist Hochsprung. Wenn der Springer hinterher irgendwo drauf wäre, dann wäre die Aktion im evolutionären Sinn erklärbar. Aber nein, er springt nur hoch, um wieder herunterzufallen. Man kann natürlich argumentieren, der Läufer läuft auch nur weg, um nach einiger Zeit am Ziel wieder anzukommen, oder der Geher geht entsprechend, aber diese Disziplinen können auch von Punkt zu Punkt ausgetragen werden, wie z.B. der nachgestellte Botenlauf von Marathon. Dann ist ihr Sinn unmittelbar einleuchtend. Im Hochsprung geht das in der vorgegebenen Anordnung nicht. Noch schlimmer ist der Stabhochsprung. Er ist die technisierte Steigerung der Sinnlosigkeit des Hochsprungs, nicht nur was die Fallhöhe anbelangt.
Auf urgeschichtlicher Basis ist aus den derzeitig betriebenen Sprungdisziplinen der Weitsprung die einzige mit Existenzberechtigung.
Vielleicht muss sich die Leichtathletik in ihrer Schönheit allerdings gar nicht aus der Steinzeit heraus rechtfertigen. Die Steinzeit des modernen Sports im 19. Jahrhundert reicht doch auch. Manche sportlichen Dinosaurier sind seitdem ausgestorben wie das altehrwürdige Sackhüpfen und der Dreibeinlauf. Heute wachen wir über das Ökosystem. Mögen die Geher die Quastenflosser der Leichtathletik bleiben.
Ein Gutes Neues!
Ralf