08.03.2015, 15:33
ich sehe das 'problem' hochsprung ein bisschen anders, als bisher dargelegt. zuerst möchte ich mich für brigitte kuschligen, die sehr engagiert und vor allem auch innovativ an das hochsprungtraining (und damit meine ich nicht nur das technikspezifische training, sondern auch das training der zubringerleistungen) herangeht.
letztenendes liegt es aber an den heimtrainern, diese maßnahmen und trainingsinhalte auch in ihrer täglichen arbeit anzuwenden. ich weiß durchaus, dass manche davon sehr resistent sind, wenn es um tipps und hilfestellung von anderen trainern geht (dazu möchte ich sagen, dass ich es durchaus begrüße, wenn ein trainer eine philosophie hat und nicht immer jeden trend mitmachen sollte...allerdings muss man dabei die gesundheit und die entwicklung der athleten im blick behalten).
kurz: entwickelt sich mein Athlet von Jahr zu Jahr weiter, dann sehe ich keinen bedarf etwas zu ändern!
ich denke, dass es zwei probleme gibt, die im hochsprung (und z.t. auch in anderen disziplinen) zu einer mangelnden entwicklung führen.
1: unseren athleten geht es auch bei mäßigen leistungen noch viel zu gut. damit meine ich, dass aufgrund mangelnder breite athleten über jahre im kader bleiben (und bundeswehr- oder polizeidienststatus 'geniessen'), obwohl keine Entwicklung stattfindet. dies gilt ebenso für den status in den (groß-)vereinen. so werden z.b. verträge verlängert für leistungen, die immer noch gut sind (deutsche spitze), aber mit denen man meilenweit von einem start bei einer internationalen meisterschaft entfernt ist.
solange die athleten so ein bequemes auskommen haben, besteht natürlich kein bedarf, sich mehr anzustrengen. die weltspitze ist sowieso weit enteilt und wieso noch mehr schinden, wenn ich auch so an mein geld komme...
2: die atheten selber. ich spreche jetzt nur für den hochsprung und aus individueller beobachtungen, aus denen sich meine schlüsse ergeben.
viele athleten treiben den sport aus finanziellen gründen und anknüpfend an meinen ersten punkt: solange ich jeden monat meine schäfchen im trockenen habe, ist ja alles in ordnung.
aber es gibt noch eine weitere ebene, die die athleten betrifft.
denn diese athleten sind nicht bereit zu investieren, vor allem in den eigenen körper.
einige gehen gerne feiern, obwohl am nächsten tag training ansteht.
viele bereiten das training nicht ordentlich vor oder nach.
viele wissen zwar um ihre problemstellen, handeln aber nicht, gerade im bereich stabilität und beweglichkeit, auf faszialer ebene oder regenerativ mit kälteanwendungen.
auch beim thema ernährung liegt noch viel potential, aber ich denke die wenigsten gehen bewusst einkaufen und kochen sich abends ein 'disziplingerechtes' essen.
hier sind vor allem die heimtrainer gefragt: lieber eine (kern-)einheit auslassen und den körper pflegen. wichtig auch: anwesenheit während der kompletten einheit, um im warmup schon zu erkennen, wie ich den athleten heute belasten kann und dann evtl. auch vom plan abweichen zu können.
ich ziehe meinen schluss vor allem aus der beobachtung, dass viele der guten jugendlichen und junioren, die wir in deutschland haben, nicht oben ankommen. im altersbereich bis u23 geht noch viel von alleine und da offenbart sich das talent der sportler. die mangelnde entwicklung setzt dann an, wenn das talent 'aufgebraucht' ist und die arbeit losgeht. damit meine ich zum einen die schinderei, aber zum anderen die dafür notwendige pflege. viele beherzigen den ersten teil, vernachlässigen den zweiten und verletzen sich und hören früher oder später auf. ich den letzten 15 jahren haben wir soviel von unserem hochsprungpotential liegen lassen aufgrund von mangelnder bereitschaft der athleten, sinnvoll (!) an sich zu arbeiten. klar ist das auf der einen seite auch die Aufgabe der trainer, ab und zu mal einen arschtritt zu verpassen, aber im u20 oder u23 bereich sollte ein athlet selbstreflektiert genug sein, um eigenständig und eigenverantwortlich zu handeln.
punkt 2 meiner ausführung beobachte ich allerdings auch täglich bei Sportlern aus anderen disziplinen und ich rede mir täglich den mund fusselig, aber meist höre ich nur große worte, warte aber vergebens auf die taten.
ich bin gespannt auf eure Meinungen.
letztenendes liegt es aber an den heimtrainern, diese maßnahmen und trainingsinhalte auch in ihrer täglichen arbeit anzuwenden. ich weiß durchaus, dass manche davon sehr resistent sind, wenn es um tipps und hilfestellung von anderen trainern geht (dazu möchte ich sagen, dass ich es durchaus begrüße, wenn ein trainer eine philosophie hat und nicht immer jeden trend mitmachen sollte...allerdings muss man dabei die gesundheit und die entwicklung der athleten im blick behalten).
kurz: entwickelt sich mein Athlet von Jahr zu Jahr weiter, dann sehe ich keinen bedarf etwas zu ändern!
ich denke, dass es zwei probleme gibt, die im hochsprung (und z.t. auch in anderen disziplinen) zu einer mangelnden entwicklung führen.
1: unseren athleten geht es auch bei mäßigen leistungen noch viel zu gut. damit meine ich, dass aufgrund mangelnder breite athleten über jahre im kader bleiben (und bundeswehr- oder polizeidienststatus 'geniessen'), obwohl keine Entwicklung stattfindet. dies gilt ebenso für den status in den (groß-)vereinen. so werden z.b. verträge verlängert für leistungen, die immer noch gut sind (deutsche spitze), aber mit denen man meilenweit von einem start bei einer internationalen meisterschaft entfernt ist.
solange die athleten so ein bequemes auskommen haben, besteht natürlich kein bedarf, sich mehr anzustrengen. die weltspitze ist sowieso weit enteilt und wieso noch mehr schinden, wenn ich auch so an mein geld komme...
2: die atheten selber. ich spreche jetzt nur für den hochsprung und aus individueller beobachtungen, aus denen sich meine schlüsse ergeben.
viele athleten treiben den sport aus finanziellen gründen und anknüpfend an meinen ersten punkt: solange ich jeden monat meine schäfchen im trockenen habe, ist ja alles in ordnung.
aber es gibt noch eine weitere ebene, die die athleten betrifft.
denn diese athleten sind nicht bereit zu investieren, vor allem in den eigenen körper.
einige gehen gerne feiern, obwohl am nächsten tag training ansteht.
viele bereiten das training nicht ordentlich vor oder nach.
viele wissen zwar um ihre problemstellen, handeln aber nicht, gerade im bereich stabilität und beweglichkeit, auf faszialer ebene oder regenerativ mit kälteanwendungen.
auch beim thema ernährung liegt noch viel potential, aber ich denke die wenigsten gehen bewusst einkaufen und kochen sich abends ein 'disziplingerechtes' essen.
hier sind vor allem die heimtrainer gefragt: lieber eine (kern-)einheit auslassen und den körper pflegen. wichtig auch: anwesenheit während der kompletten einheit, um im warmup schon zu erkennen, wie ich den athleten heute belasten kann und dann evtl. auch vom plan abweichen zu können.
ich ziehe meinen schluss vor allem aus der beobachtung, dass viele der guten jugendlichen und junioren, die wir in deutschland haben, nicht oben ankommen. im altersbereich bis u23 geht noch viel von alleine und da offenbart sich das talent der sportler. die mangelnde entwicklung setzt dann an, wenn das talent 'aufgebraucht' ist und die arbeit losgeht. damit meine ich zum einen die schinderei, aber zum anderen die dafür notwendige pflege. viele beherzigen den ersten teil, vernachlässigen den zweiten und verletzen sich und hören früher oder später auf. ich den letzten 15 jahren haben wir soviel von unserem hochsprungpotential liegen lassen aufgrund von mangelnder bereitschaft der athleten, sinnvoll (!) an sich zu arbeiten. klar ist das auf der einen seite auch die Aufgabe der trainer, ab und zu mal einen arschtritt zu verpassen, aber im u20 oder u23 bereich sollte ein athlet selbstreflektiert genug sein, um eigenständig und eigenverantwortlich zu handeln.
punkt 2 meiner ausführung beobachte ich allerdings auch täglich bei Sportlern aus anderen disziplinen und ich rede mir täglich den mund fusselig, aber meist höre ich nur große worte, warte aber vergebens auf die taten.
ich bin gespannt auf eure Meinungen.