10.03.2015, 15:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.03.2015, 15:28 von W. Kronhard.)
(10.03.2015, 13:41)skonehj schrieb: in Sachen sprungmechanik sehe ich es auch so, dass in Deutschland viel änderungsbedarf besteht. ansonsten denke ich, dass wir hier oftmals die grundlegenden dinge vernachlässigen auf der suche nach der neuesten und innovativsten trainingsmethode. ich mach seit vielen Jahren Leistungssport und das auch in professionellem Umfeld, und im Nachhinein muss ich sagen, dass ich als junger Athlet lieber die richtigen basics gelernt hätte, als direkt 'innovative' Übungen zu absolvieren.Einstein hat mal sinngemäß gesagt: Ein Problem das von einer Denkweise entstanden ist, kann man nur ANDERSDENKEND lösen.
vor einiger zeit gab es einer Facebook-gruppe von neuseeländischen sprungtrainern eine Diskussion, die sich damit beschäftigte, dass in Neuseeland zu schlecht trainiert werde und man sich was von der innovation (!) der deutschen sprungtrainer abschauen müsse, um athleten von internationalem niveau zu fabrizieren...also, am anderen ende der welt nimmt man uns schon mal anders wahr (grundlegend dafür waren mehrere besuche bzw. Hospitationen eines neuseeländischen trainers in Deutschland).
und nochmal zur Bundestrainern: kennt jeder, der hier Kritik übt die Philosophie und trainingsmethodik /-steuerung,... oder sind das nur Mutmaßungen, weil die Athleten aus ihrem Kader 'schlecht' springen? sie kann niemanden dazu zwingen, ihre Philosophie zu teilen oder gar zu übernehmen, was soll sie also machen? einzige Konsequenz wäre, alle aus dem Kader zu schmeissen (was vllt. mal eine Überlegung wäre).
Offensichtlich hat die momentane Denkweise im Hochsprung in eine Sackgasse geführt. Und was man mit Andersdenkenden sich alles in Deutschland im Negativen erlaubt, ist schon bemerkenswert.
Das haben die Neuseeländer noch nicht verstanden, die haben bestimmt alte Zeiten gemeint, womit die auch recht haben.
Innovation wird oft mit Modeerscheinungen verwechselt. Beispiel, nur so nebenbei, eine große Massagerolle, auf der die Sportler sich bis zum Umfallen hin und zurück abrollen, die ich momentan überall im Einsatz sehe. Alle, die ich gesehen habe, haben es richtig falsch gemacht. Die haben gegen die Schließrichtung der Klappen der großen tiefen Venen gerollt, also vom Herzen weg. Der große Druck gegen die geschlossene Venenklappen macht die auf Dauer kaputt. So kann eine Modeerscheinung, bei mangelndem Wissen und schlechter Denkweise, schädlich und gefährlich für die Zukunft sein.
Wenn jemand die Technik in einer Sportart nicht richtig verstanden hat, der (die) kann kein gutes Trainingprogram erarbeiten. Alle Übungen sollen an die Teile der Technik angepasst und die unterstützen, im der Bewegung und Kraft. Falsch verstandene Technik führt automatisch zu falschen Übungen. Trainingsplan ist kein Selbstzweck, sonder ein Punkt genaues Ziel. Dann muss man auch nicht viel Trainieren, gerade die großen Talente. Aus meiner Sicht wird viel zu viel trainiert, weil eben falsch.
Haffe habe damit niemanden belehrt, somit auch nicht beleidigt.
PS. Übrigens ich dürfte jahrelang, mit meinen Adleraugen (GGG, so hat man die mal im alten Forum genannt), so nebenbei das Training von Igor Paklin beobachten. Genau so wie mit seinem Trainer Dinge ansprechen.