(12.03.2015, 22:03)Drizzt schrieb: Und wenn man dann den Eltern und Sportlern zu erklären versucht,dass man der Meinung ist,dass 4x Vereinstraining,2x Verbandstraining und 2x Training an einer Eliteschule des Sports für einen 15jährigen vielleicht doch etwas viel sein könnte, erntet man Unverständnis...
Es hängt immer von der Mentalität ab. Man sollte dem Schützling nicht etwas aufpfropfen, was er (noch) nicht will. Die Jugendlichen müssen auch noch Zeit für soziale Kontakte neben dem Sport haben.
Ich halte es für sehr vorsorglich, in jungen Jahren entsprechende physische und psychische Schwachstellen zu stärken und nicht alles durch die Brille des kurzfristigen Erfolges zu sehen. Ich halte auch überhaupt nichts von unheimlich langen Programmen in jungen Jahren. Ich trainiere momentan einen 14jährigen Jugendlichen, der im letzten Jahr anfangs um 45,50/ 300m gesprintet ist. Er absolviert bei mir manchmal Programme, die in einer Dreiviertelstunde erledigt sind. Er hätte nie das Argument, dass der Sport ihn zu viel Zeit für Hausaufgaben oder Freunde kostet. Der Sport muss primär Spaß machen und nicht den „Stallgeruch“ von Arbeit bekommen. Die Konzentration im Punkt wird durch kurze Programme vielmehr geschult.
Ich halte zudem sehr viel von sehr ausgeprägtem Individualtraining, um von Jugend an vernünftig und sehr gezielt auszuprägen und nicht Schwachstellen mitzuschleifen. Ich weiß bei dem Schützling ganz genau, wo die Problemzonen sitzen und kann sehr frühzeitig gegensteuern. Das verhindert in der Regel diese vielen Ausfälle später. Ich bin aber auch sehr konsequent irgendwann, wenn ein Schützling permanent schlampt oder aus meiner Sicht absolut kein Talent für den Spitzensport hat.
Ich glaube einfach, dass man auf Dauer Erfolg hat, wenn man versucht, entsprechende Kriterien in den Disziplinen einzuführen. Ich bin auch davon überzeugt, dass sich Heimtrainer sicherlich beeinflussen lassen, wenn sie merken, dass "von oben" sehr brauchbare Hinweise kommen. Das sehe ich nicht zu blauäugig.
Gertrud